Auf der FaceBook-Seite von SomeOfUs kann man erfahren, welche Lobbyisten besonders aktiv sind und wer – letztendlich – das Sagen hat:
https://www.facebook.com/media/set/?set=a.860328600719808.1073741836.181924628560212&type=1
Auf der FaceBook-Seite von SomeOfUs kann man erfahren, welche Lobbyisten besonders aktiv sind und wer – letztendlich – das Sagen hat:
https://www.facebook.com/media/set/?set=a.860328600719808.1073741836.181924628560212&type=1
Das Europäisches Parlament nimmt TTIP-Resolution an. Ismail Ertug stimmte dagegen, weil keine vollständige Ausnahme von ISDS erfolgt ist. Im Übrigen starke Formulierungen zu Standards bei Arbeitnehmerrechten, öffentlicher Daseinsvorsorge, Verbraucher-, Umwelt- und Datenschutz sowie der kulturellen Vielfalt.
Am Mittwoch, den 8. Juli, hat das Plenum des Europäischen Parlaments die Resolution zu TTIP mit 436 zu 241 Stimmen bei 32 Enthaltungen angenommen. Bei der Abstimmung ging es aber nicht um ein Ja oder Nein zu TTIP. Es ging lediglich um einen Initiativantrag, der der Europäischen Kommission die roten Linien des Europäischen Parlaments verdeutlichen sollte.
Ich hätte mir gewünscht, dass dabei der ursprüngliche Änderungsantrag (AM27) zu ISDS, angenommen worden wäre. Damit hätte das Parlament den Schiedsstellen für Investitionsstreitigkeiten eine komplette Absage erteilt. Da mir die Kompromissformulierung im beschlossenen Änderungsantrag (AM 117) hier nicht weit genug ging, habe ich am Ende auch gegen die gesamte Resolution gestimmt. Wir brauchen keine Paralleljustiz, weder private noch öffentliche Schiedsmechanismen, um die Investitionen von Unternehmen zu schützen und ihre Gewinninteressen abzusichern.
Abgesehen von diesem Punkt konnte mein Kollege Bernd Lange aber wichtige Forderungen in der Resolution verankern. Starke Arbeitnehmerrechte, der unmissverständliche Schutz von öffentlicher Daseinsvorsorge sowie der kulturellen Vielfalt konnten als Voraussetzungen in der Resolution gesichert werden. Die Absenkung von Standards für Verbraucher-, Umwelt- und Datenschutz ist damit vom Tisch. Dieses starke Signal können weder die Europäische Kommission noch die amerikanische Regierung ignorieren. Ein Nebeneffekt dieser beschlossenen Resolution ist im Übrigen auch, dass das geplante CETA-Abkommen in der derzeitigen Form mit ISDS für uns als S&D-Fraktion nicht zustimmungsfähig ist.
Wir beobachten nun kritisch und aufmerksam, wie sich die Verhandlungen entwickeln. Sollte es irgendwann in näherer Zukunft einen Vertragsentwurf geben – was im Moment allerdings eher unwahrscheinlich ist – muss er sich auch an diesen Kriterien messen lassen. Und sollte er ein privates oder öffentliches Schiedssystem beinhalten, werde ich dem Vertrag ebenso wie der Resolution nicht zustimmen.
Weiterführende Links:
Meine Pressemitteilung dazu: http://ertug.eu/91news_de.php?wpf_news_id=993#news993
Sammlung von Hintergrundinformationen zu TTIP und CETA: http://tiny.cc/ertug_ttip
Hier finden Sie das Protokoll zur namentlichen Abstimmung: http://bit.ly/1Hdvwh1
http://www.tagesschau.de/ausland/ttip-169.html
Für den Standard.at, ist die heute verabschiedete Resolution „nicht rechtlich bindend“
http://derstandard.at/2000018783069/EU-Parlament-gibt-gruenes-Licht-fuer-TTIP-Resolution?ref=rec
Kommentar von Alexander Hagelüken in der SZ über die Vorteile vom TTIP, die die Gegner nicht mehr ablehnen sollten:
Jetzt reicht’s aber auch mal
http://www.sueddeutsche.de/politik/freihandelsabkommen-ttip-jetzt-reichts-aber-auch-mal-1.2556267
Ein Veranstaltung, an der wir nicht teilnehmen konnten, weil sie gestern in Berlin stattfand… dafür gibt es aber etwas über den Hintergrund zu lesen:
https://www.unfairtobacco.org/meldungen/freihandel-kann-toedlich-sein/
Unter diesem Link gelangen Sie zur campact-Webseite, die gerne die TiSA-Verhandlungen stoppen möchte:
„TTIP & CETA – Auf der Einbahnstraße der Liberalisierung“
Und die G7-Teilnehmer sagen: Noch mehr Handelsabkommen!
Aus dem gemeinsamen Abschlusspapier von Elmau:
Kleine Rekapitulation einer ersten Kapitulation (Danke an W. Gröh aus Bremen für die Zusammenstellung).
Unter dem Vorsitz des niedersächsischen SPD-Europaabgeordneten Bernd Lange hat der Handelsausschuss des EU-Parlaments letzten Donnerstag, 28. Mai, dafür votiert, dass Konzerne in TTIP Klagerechte und Investitionsschutz (ISDS) genießen sollen.
Am 4.3.2015 hatte Lange, der auch TTIP-Berichterstatter des EU-Parlaments ist und 2012-2014 Sprecher der Sozialdemokraten im EU-Parlament war, noch erklärt:
„In Staaten mit hochentwickelten Rechtssystemen, wie das in der EU und in den USA der Fall ist, ist es Aufgabe der nationalen Gerichte,bei Investorenstreitfragen unter Gleichbehandlung
von ausländischen und inländischen Interessen, Recht zu sprechen.“
http://www.spd-europa.de/pressemitteilungen/klare-kante-gegen-aussergerichtliche-schiedsstellen-handelsvertraegen-2023/
2014 wollten Lange und kritische(?) SPD’ler noch komplett auf einen Investor-Staat-Investorenschutz (ISDS) verzichten:
http://www.heise.de/tp/artikel/44/44119/1.html
Doch jetzt stellt Lange sein Umfallen unter die Überschrift:
„TTIP: Private Schiedsstellen sind tot – Handelspolitiker begraben überholtes System“
http://www.bernd-lange.de/aktuell/nachrichten/2015/367734.php
Die Grünen und Linken nennen das „ein Armutszeugnis“:
http://www.sven-giegold.de/2015/beschaemend-christdemokraten-sozialdemokraten-und-liberale-stimmen-fuer-ttip-schiedsgerichte/
Die EU-Konservativen und -Spezialdemokraten sichern ab, dass Investments ohne angemessenen Profit als „indirekte Enteignungen“ gewertet werden und entschädigt werden sollen:
http://www.heise.de/tp/artikel/42/42548/
„Selbst in reformierter Form ist ISDS eine konzernfreundliche Alternative zu einem unabhängigen öffentlichen Investitionsgericht, kein Zwischenschritt ‚hin zu einem regulären Handels- und Investitionsgericht‘, wie uns die SPD glauben lassen möchte.“
http://www.attac.de/startseite/detailansicht/news/38-argumente-gegen-ttip-ceta-tisa-co/
Laut CORREC!V einigten sich am 28. Mai 2015 „unter der Führung des Ausschussvorsitzenden Bernd Lange (SPD) die großen Fraktionen darauf, dass Investitionsschutz auch durch private Schiedsverfahren möglich sein soll.“
https://correctiv.org/recherchen/ttip/blog/2015/05/28/eu-abgeordnete-fuer-ttip-schiedsgerichte/